Reiseerlebnis mit der Starflyer unterwegs im Mittelmeer
Reisebericht mit der Star Flyer durchs Mittelmeer
Ende Juli 2016 hatte ich das große Glück, bei einer Seminarreise auf der Star Flyer, einem Segelschiff der Reederei Star Clippers, teilnehmen zu dürfen! Die Flotte von Star Clippers besteht aktuell aus drei Schiffen. Die baugleichen Segelschiffe "Star Flyer" und "Star Clipper" mit jeweils vier Masten bieten max. 170 Passagieren Platz, die größere "Royal Clipper" verfügt über fünf Masten und Platz für bis zu 224 Passagiere.
Am frühen Mittwoch Morgen ging es mit dem Zug los Richtung Frankfurt Flughafen, um meinen Flug mit der Lufthansa nach Rom rechtzeitig zu erreichen. Nach einem kurzen Flug von ca. 1,5 Stunden kam ich am trubeligen Flughafen Rom / Fiumicino und mitten im Sommer bei guten 30 °C an. Der Transfer vom Flughafen zum Hafen Civitavecchia, von wo wir abends ablegen sollten, wurde von Star Clippers gut organisiert. Gästen die schon sehr zeitig in Rom ankommen, steht im Hilton Flughafenhotel eine Lounge mit Snacks und Getränken zur Verfügung, bis der Transfer nachmittags zum Hafen startet. Dieser dauert ca. 1 Stunde und als wir am Hafen ankamen lagen dort sämtliche Kreuzfahrtschiffe der großen Reedereien nebeneinander. Von AIDA, COSTA und MSC über TUI MeinSchiff bis zu RoyalCarribean und Norwegian Cruise Line war alles vertreten und ganz klein und am Schluss daneben, lag unsere Star Flyer.
Nach den üblichen Formalitäten ging es auch schon an Bord und wir konnten gleich unsere Außenkabine beziehen. Das Gepäck wartet entweder schon auf einen in der Kabine oder aber es kommt kurz darauf, es wird sich auf jeden Fall darum gekümmert und man muss es nicht selbst auf die Kabine bringen. Nach einer kurzen Kabineninspektion ging es dann gleich an Deck zur obligatorischen Seenotrettungsübung, bei der genau erklärt wird, wie man im Notfall die Rettungsweste anlegt und an welchem Punkt auf dem Schiff man sich im Falle eines Falles einfinden soll. Nach einem leckeren Aperitif an der "Tropical Bar" gab es ein wirklich leckeres Abendessen, bei dem man mit max. sechs Gängen auf jeden Fall satt wird. Wasser und Wein sind im Preis bereits inklusive, alles weitere kann man sich auf die Kabine schreiben lassen und wird am Ende der Reise bezahlt. Allgemein sind die Getränkepreise an Bord wirklich sehr human, eine Cola kostet bspw. 2,50 Euro und ein Cocktail ca. 5,- Euro, also auch nicht mehr als zu Hause. Nach dem Abendessen beobachteten wir um 22:00 Uhr dann noch das Auslaufen aus dem Hafen in Rom, ein wirklich schöner Abschluss für diesen ersten Tag.
Eines der Highlights der Reise erlebten wir schon am nächsten Tag, was ein Seetag war. Im Bug der Star Flyer sind Netze gespannt, in die man sich nach Rücksprache mit der Crew, zum Sonnen und Relaxen legen kann. Es ist schon ein komisches Gefühl und ein kleiner Nervenkitzel in das Netz zu klettern und unter einem ist nur Wasser. Als wir da also im Netz lagen, kamen plötzlich drei Delphine aus dem Wasser gesprungen und sind unter das Netz vor dem Bug mit uns mitgeschwommen. Das war schon ein atemberaubendes Erlebnis, diese wunderschönen Tiere sozusagen in freier Wildbahn und aus nächster Nähe sehen zu dürfen. Ein absoluter Gänsehautmoment! Wer mehr Nervenkitzel als das Netz möchte, hat an mehreren Tagen der Reise die Möglichkeit, beim Mastklettern mitzumachen. Hierzu wird man selbstverstänlich gesichert und kann so über eine Strickleiter bis zur ersten Plattform auf den Mast klettern. Oben angekommen wird man mit einem 180° Blick über das Meer belohnt! Auch andere Aktivitäten werden an Bord bspw. durch das Sportteam angeboten. So kann man sich bei Wassergymnastik, einem Lauf über das Schiff oder je nach Fahrtgebiet auch mit anderen Wassersportarten wie z. B. Wasserski fit halten.
Am dritten Tag unserer Reise legten wir morgens in Cagliari in Südsardinien an. Man kann die Landgänge entweder mit einem gebuchten Ausflug über das Schiff unternehmen oder aber man geht einfach selbst von Bord und erkundet die Städte zu Fuß auf eigene Faust. Auch möglich ist, sich z. B. einen Roller zu mieten und damit die Umgebung zu erkunden. Wir haben uns Cagliari zu Fuß angeschaut. Es ist eine typische italienische Stadt, mit Wäscheleinen über den Straßen, in der morgens allerdings noch nicht allzu viel los war. Also setzten wir uns für einen ersten Cappuccino erst einmal in den Schatten eines netten kleinen Cafés, um anschließend weiter durch die Altstadt zu bummeln und natürlich ein leckeres italiensiches Eis zu probieren. An diesem Abend wurden wir vor dem Abendessen zu einer Cocktailstunde an Deck eingeladen. Hier wurde eine Vielzahl an wirklich leckeren Cocktails angeboten und wer hier trotzdem nichts nach seinem Geschmack fand, konnte auch auf ein oder zwei Gläser Champagner ausweichen. Dazu gab es ebenfalls ganz leckere Häppchen und so an Deck zu stehen, das Meer vor sich und in den Sonnenuntergang zu schauen, das ist schon wirklich ein tolles Urlaubsgefühl, was man nicht auf jeder Reise erleben kann!
Samstags brach schon der vierte Tag unserer Reise durch das Mittelmeer an. Heute stand der kleine Ort Trapani ganz im Nordwesten Siziliens auf dem Programm. Schon die Einfahrt in den Hafen durch türkisblaues Wasser und mit den Festungsmauern am Ufer vor sich war ein Erlebnis. Sobald wir angelegt hatten, sind wir auch hier wieder auf eigene Faust los. Man kann das in den meisten Häfen problemlos so machen, da die Häfen recht nah an den Städten liegen und man nicht erst lange fahren muss, von Rom einmal abgesehen. Trapani erlebten wir zur Mittagszeit bzw. Siesta, d. h. die meisten Läden waren geschlossen und alles war recht verschlafen. Trotzdem ist es ein entzückendes kleines Städtchen mit viel italienischem Flair, schöner Altstadt, Cafés, Eisdielen und lädt so zum Bummeln ein. Wir kamen trotzdem zur richtigen Zeit. Denn von einem dieser Cafés aus, welches gegenüber einer Kirche lag, konnten wir eine echt sizilianische Hochzeit beobachten. Von der Mamma, über die eleganten Herren in schwarz bis zur wunderschönen Braut, natürlich ganz in weiß, waren alle Gäste vertreten. Ein wirklich tolles Spektakel, welches wir sozusagen aus der Pole Position beobachten konnten.
Am vorletzten Tag lief die Star Flyer Porto Empedocle an der Südküste Siziliens an. Um ehrlich zu sein bietet der Ort selbst nicht sehr viel, vor allem an einem Sonntag nicht. Auch hier waren wieder alle Läden geschlossen und es wirkte fast ausgestorben. Allerdings ist der Ort ein sehr guter Ausgangspunkt um die Tempelanlagen von Agrigent zu besuchen. Auch dies kann man entweder wieder mit einem geführtem Ausflug über das Schiff tun. Hier werden sowohl das Museum zu den Tempelanlagen besucht als auch die beeindruckenden Tempel selbst, natürlich alles mit einem geschulten Guide der einem viel Wissenswertes zur Geschichte erzählen kann. Oder aber man schnappt sich ein Taxi und besucht die Tempelanlagen auf eigene Faust. Je nachdem wie intensiv oder lange man sich dort verweilen möchte. Einen Besuch wert sind diese auf jeden Fall! Zurück an Bord ging es auch schon gleich wieder los und wir erlebten das Auslaufen wieder mit musikalischer Untermalung und setzen der Segel. Das ist immer wieder aufs neue ein wirklich toller Gänsehautmoment, wenn man an Deck steht, die Crew bei Ihrer Arbeit beobachten kann, die Musik im Hintergrund und so oft genug in den Sonnenuntergang segelt. Danach erwartete uns eine weitere Überraschung. Der sympathische Kapitän lud alle Passagiere zum sogenannten "Fototender" ein. Dazu hielten wir noch einmal außerhalb des Hafens und jeder der wollte, konnte mit auf ein Tenderboot und mit diesem einmal rund um das Schiff fahren. In der Zwischenzeit hatte die Mannschaft alle zur Verfügung stehenden Segel gesetzt, sodass wir die Star Flyer in Ihrer vollen Schönheit bewundern und natürlich auch ziemlich viele Fotos machen konnten. Ein weiterer unvergesslicher Moment auf dieser, an tollen Momenten reichen, Kreuzfahrt!
Mit dem heutigen Montag brach der Abreisetag unserer Kreuzfahrt an und wir erreichten am frühen Morgen Malta. Nach dem wie immer leckeren Frühstück beglichen wir ganz problemlos unsere Rechnungen, die man entweder bar oder per Kreditkarte bezahlen kann. Unsere Kabine hatten wir bereits vor dem Frühstück geräumt und die netten Kabinenboys hatten unsere Koffer sogar schon zum Sammelpunkt an Deck gebracht. Um den Rückflug um 12:20 Uhr rechtzeitig zu erreichen, wurden extra für uns Taxis zum Hafen bestellt und so konnten wir gegen 10:00 Uhr ganz bequem von Bord gehen. Mit dem Taxi und bei Linksverkehr sind wir dann vom Hafen zum Flughafen gefahren, was wirklich nur eine kurze Strecke von ca. 15 min. ist. Auch am übersichtlichen Flughafen von Malta lief alles zügig und problemlos ab und wir flogen pünktlich wieder mit der Lufthansa Richtung Heimat ab.
So endete eine traumhafte Reise auf einem wunderschönen Schiff, die ich so schnell nicht vergessen werde! Ich empfand es wirklich als ein Privileg, diese Kreuzfahrt voller wunderschöner Momente erleben zu dürfen und kann sie nur jedem ans Herz legen. Wer etwas besonderes sucht, abseits von großen Häfen und Schiffen, ist auf diesen verhältnismäßig kleinen Selgelschiffen mit persönlicher und völlig ungezwungener Atmosphäre genau richtig. Man wird es definitv nicht bereuen, versprochen! Also dann - Schiff ahoi.