Elephant Hills Camp in Thailand Reiseerlebnis von Yakee travel Saskia Suhr

Reisebericht Elephant Hills Camp


Als ich mir das Video vom Elephant Hills Camp angeschaut habe, bekam ich eine Gänsehaut. Viele wunderbare Erinnerungen an meinen Aufenthalt dort im Jahr 2017 kamen mir wieder ins Gedächtnis: die Elefanten, die Umgebung des Camps, die Geräusche und Gerüche des Dschungels.

Meine Ankunft im Elephant Hills Camp in Khao Sok


Schon bei der Ankunft im Elephant Hills Camp staunt man über die Landschaft. Riesige graue Berge bewachsen von immergrüner Vegetation umgeben das Camp. Im Juni 2017, als ich das Camp besuchen durfte, hingen noch schwere Regenwolken über den Hängen, was dem Ganzen noch einen eigenen Reiz gegeben hat (auch wenn ich auf den darauf folgenden Regen gerne verzichtet hätte…).

Nach Ankunft im Camp wurden wir von einer freundlichen Mitarbeiterin in Empfang genommen, die der Gruppe sogleich das Camp sowie den Ablauf für den Tag erklärt hat. Nach einem leckeren Mittagessen ging es auch schon mit dem Highlight los, dem wir alle am meisten entgegenfieberten: der Besuch bei den Elefanten!

Altersruhesitz für Elefanten ohne Touristenshow


Kurz zur Erklärung: das Elephant Hills Camp wurde nicht ins Leben gerufen, damit Elefanten die Touristen mit Kunststücken oder gar Elefantenreiten bespaßen, sondern dient als artgerechten Altersruhesitz für ehemalige Arbeitselefanten. Uns Touristen wird hier nur die Chance gegeben, der täglichen Fütterung und Waschung beizuwohnen. Wer möchte, darf natürlich mithelfen und kommt so ganz nah an die sanften Riesen heran und kann mit ihnen auf Tuchfühlung gehen.

Das Gelände, auf denen die Elefanten leben, liegt eine kurze Busfahrt vom Camp entfernt (man kann die Elefanten also nicht vom Zelt aus beobachten, so wie es im Video ein bisschen den Anschein hat). Dort angekommen, kann man sich erst einmal im klimatisierten Besucherzentrum ein wenig abkühlen, denn die Hitze und Luftfeuchtigkeit im Nationalpark ist, zumindest im Juni, doch recht anstrengend. Im Besucherzentrum gibt dann ein kurzer Vortrag Einblick über den Sinn und Zweck der Einrichtung sowie das Leben der Elefanten.

Mein Besuch bei den Khao Sok Elefanten und Fütterung


Und dann geht es endlich los! Die Elefanten konnte ich vom Besucherzentrum aus schon sehen, denn sie können sich frei auf dem großen Areal bewegen. Jetzt stand die Fütterungszeit an, und viele der Elefanten kamen von sich aus zu der zentralen Futterstelle, einige wurden von ihren Mahuts sanft herangeführt. Die Elefanten und mich trennte nur noch ein Holzbalken. Ich brauchte also nur noch die Hand ausstrecken, um ihre behaarten Rüssel anzufassen. Das Gefühl ist wirklich unbeschreiblich: rauh, haarig, weich, trocken alles zur gleichen Zeit.

An der Futterstelle war schon ein langer Tisch mit reichlich Leckereien für die Elefanten vorbereitet und für uns hieß es nun: Essen machen! Jeder Teilnehmer bekam einen Platz am Tisch zugewiesen, an dem Früchte, Zuckerrohr, Bananenblätter und noch allerlei andere Dinge bereit lagen. Die Mitarbeiterin des Camps zeigte uns, wie wir mit dem Hackebeil das Obst und Zuckerrohr in elefantengerechte Teile zerlegen. Nachdem unsere Arbeit getan war, bekam jeder einen großen Korb, in dem er seine zubereiteten Leckereien legen konnte und immer zu zweit durfte man damit einen der Elefanten füttern. Das war ein riesen Spaß, denn die Elefanten sind wirklich sehr wählerisch. Die süßen Früchte und das Zuckerrohr wurden von den Elefanten in Windeseile verschlungen, aber das für die Verdauung wichtige trockene Gras wurde einfach aussortiert und zur Seite geworfen. Es war wunderschön, wie der Elefant ganz vorsichtig die angebotene Banane aus meiner Hand genommen hat. Ein Augenblick, der sich tief in meine Erinnerung eingebrannt hat.

Nach der Fütterung durften sich die Elefanten im nahe gelegenen Wasserloch erst einmal abkühlen. Für sie schien es einen Heidenspaß zu sein, denn sie tauchten, spritzten Wasser aus dem Rüssel und schubberten sich die Rücken an den Lehmkanten des Wasserlochs. Die Mahuts hatten ihre liebe Mühe, die Elefanten wieder aus dem Wasser heraus zu bekommen.

Elefanten Wellness und Badezeremonie


Als nächstes durften wir wieder in Aktion treten, denn jetzt sollten die Elefanten richtig sauber gemacht werden. Wieder in 2er-Gruppen aufgeteilt, bekam jede Gruppe einen Elefanten zugewiesen sowie einen Wasserschlauch und Schrubber in Form von Kokosnussschalen in die Hand gedrückt. Bei der Fütterung waren wir noch durch einen Holzbalken von den Elefanten getrennt, was einem zumindest noch den Eindruck einer kleinen Sicherheitsschranke zwischen einem selber und dem großen Tier vermittelt hat. Jetzt stand der Elefant völlig frei vor mir und ich hoffte, dass der Mahut den Elefanten und auch mich gut im Auge behielt. So sehr ich in Kontakt im dem Tier treten wollte, so sehr Respekt hatte ich doch vor seiner Größe und Kraft. Also habe ich erst einmal meiner Kollegin den Vortritt gelassen und sie den Elefanten mit dem Wasserschlauch abspritzen lassen. All meinen Mut zusammennehmend trat ich näher an den Elefanten ran und schrubbte ihm mit der Kokosnussschale den Rüssel ab. Das schien ihm zuerst auch gut zu gefallen, doch dann kam er immer näher auf mich zu und hob dabei langsam seinen Rüssel. Hilfesuchend blickte ich mich nach der Mitarbeiterin des Camps um, die in der Nähe stand. Sie kam, schnüffelte und fragte mich, ob ich viel Antimückenspray aufgetragen hätte. Das sei ein Geruch, den die empfindlichen Elefanten gar nicht gerne riechen und ich solle doch besser ein bisschen mehr Abstand zu den Tieren halten. Gesagt, getan! Ab dem Moment an, war ich leider nur noch Beobachter der Waschaktion, es hat aber trotzdem viel Spaß gemacht. Mein Tip also für alle Campbesucher: wenn ihr zu den Elefanten geht, tragt das Antimückenspray in einer elefantengerechten Dosis auf!

Die Waschaktion war auch schon das Ende unseres Besuches. Wir hatten noch ein wenig Zeit die Elefanten auf dem weitläufigen Gelände zu beobachten und dann ging es mit dem Bus zurück ins Camp.

Ausflugserlebnis im Elephant Hills Camp und Kanutour


Während der Fahrt hat es ziemlich stark angefangen zu regnen, so dass wir uns nicht sicher waren, ob die für den Nachmittag geplante Kanutour stattfinden würde. Aber da es trotz Regen warm war, sprach eigentlich nichts dagegen.  Schnell noch einen Regenponcho im Campshop für kleines Geld eingekauft und schon ging es los. Unterhalb des Camps verläuft der Fluss, an dem schon mehrere Mitarbeiter mit den Kanus auf uns warteten. Jedes der Kanus wurde mit 2 Personen plus einem Mitarbeiter des Camps besetzt, der uns sicher über den Fluss paddeln sollte. Trotz des doch strömenden Regens war die Angelegenheit ein riesen Spaß! Unsere Paddler veranstalteten fast schon ein Wettrennen und das Gelächter war groß, wenn ein Überholmanöver geglückt war. Bei schönen Wetter ist die Fahrt natürlich gemächlicher, damit man auch die Gelegenheit hat, Tiere, die sich im Dickicht versteckt haben, sehen zu können. Aufgrund des Regens war weit und breit aber leider kein Tier zu sehen.

Abendunterhaltung im Elephant Hills Camp


Am Abend dieses Ereignis reichen Tages wurde noch eine traditionelle Tanzvorstellung dargeboten und man hatte die Gelegenheit bei einem kleinen Kochkurs einen Einblick in die thailändische Küche zu bekommen. Nach einem reichhaltigen und leckeren Abendbuffet, sank ich glücklich und zufrieden in das bequeme Bett meines Zeltes. Der prasselnde Regen und die Geräusche des Dschungels wiegten mich in den Schlaf.

Dschungelwanderung durch den Khao Sok Nationalpark


Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Kanu auf die andere Uferseite des Flusses, von wo aus die Wanderung durch den Dschungel startete. Leider hatte der Regen noch nicht aufgehört, so dass sich auch an diesem Tage die Tierwelt vor uns versteckt hielt. Trotzdem erfuhren wir durch die Mitarbeiterin des Camps viele interessante Dinge über die Pflanzen- und Tierwelt Thailands.

Der Weg folgte entlang eines Bachlaufes, hinein in den Dschungel. Aufgrund des Regens war es eine teilweise rutschige Angelegenheit, bei der man auch nasse Füße bekommen hat. Trittfestes Schuhwerkt ist für diese Wanderung unablässig! Eine Begehung mit Flipflops ist nicht nur schwierig sondern auch gefährlich, da teilweise auch über Felsen und Baumstämme in die Tiefe geklettert werden muss. Daher empfehle ich diesen Teil des Programmes auch erst für Kinder ab ca. 8 Jahren (das Camp ist laut Ausschreibung bereits ab 4 Jahre buchbar, meines Erachtens ist die Wanderung für ein 4-jähriges Kind aber nicht zu bewerkstelligen).

Mein Tipp zur Verlängerung: Ein Aufenthalt im Rainforest Camp Khao Sok


Den Aufenthalt im Elephant Hills Camp kann man noch um eine Nacht im Rainforest Camp erweitern. Dieses Camp, bestehend aus 20 komfortablen, schwimmenden Zelten, liegt mitten auf dem Cheow-Larn-See. Neben einer begleiteten Wanderung durch den Dschungel, können Sie auf eigene Faust mit den campeigenen Kanus den See erkunden und die Ruhe abseits jeder Zivilisation genießen (einschließlich fehlendem Mobilfunknetz!). Diese Camp konnten wir aus Zeitgründen leider nicht besichtigen, aber es steht ganz oben auf meiner Liste der Ziele, die ich noch bereisen möchte!

Das Elephant Hills und das Rainforest Camp sind das ideale Bindeglied  zwischen einem Aufenthalt an der Ost- und Westküste Südthailands, da der Transfer ab/bis Phuket, Khao Lak und Krabi bereits im Reisepreis inklusive ist.

Alles in allem war der Aufenthalt im Elephant Hills Camp und der hautnahe Kontakt mit den Elefanten ein „Once in a lifetime“-Erlebnis, dass ich jedem Thailand-Urlauber nur ans Herz legen kann.